Nach erfolgreichem Feldtest: DGN KIM ab Juni erhältlich
07.05.2021
Das DGN und seine TI-Partnerunternehmen haben den Feldtest zu DGN KIM erfolgreich abgeschlossen. In den vergangenen Wochen hatten 50 Praxen den Austausch elektronisch signierter Nachrichten und Arztbriefe über den E-Mail-Fachdienst in der Telematikinfrastruktur (TI) ausgiebig erprobt. Damit kann nun zum 1. Juni der bundesweite Rollout an die rund 12.000 Nutzer des DGN TI Pakets starten.
Ab dem 3. Quartal dieses Jahres benötigen Praxen den E-Mail-Fachdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen), um elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) ihrer Patienten elektronisch an die Krankenkassen zu übermitteln.
Viele weitere TI-Fachanwendungen erfordern künftig KIM. So sollen beispielsweise Befunde, Heil- und Kostenpläne, Bescheide, Abrechnungen und Röntgenbilder darüber ausgetauscht werden – Ende-zu-Ende-verschlüsselt sowie über Einrichtungs-, System- und Sektorengrenzen hinweg. Zudem wird KIM das einzige zulässige Verfahren für Praxen sein, um für den Versand und Empfang elektronischer Arztbriefe eine Vergütung zu erhalten.
Feldtest mit 50 Praxen und vier PVS
Am Feldtest für DGN KIM hatten 50 Praxen teilgenommen, die Praxisverwaltungssysteme (PVS) von vier verschiedenen Herstellern einsetzen:
- S3 Praxiscomputer GmbH (S3)
- FREY ADV GmbH (QUINCY)
- InterData Praxiscomputer GmbH (InterARZT)
- INDAMED EDV - Entwicklung und Vertrieb GmbH (MEDICAL OFFICE)
In einer Testumgebung hatten sie erprobt, wie der elektronische und medienbruchfreie Informationsaustausch im Praxisalltag funktioniert. Nach erfolgreichem Abschluss kann der Vertrauensdiensteanbieter DGN nun beginnen, seine rund 12.000 TI-Kunden mit DGN KIM auszustatten.
Rollout an Nutzer des DGN TI Pakets
Ab Anfang Juni geht es los. Das DGN bietet seinen KIM-Dienst über die verschiedenen DGN-Partnerunternehmen (PVS-Hersteller) an. Zielgruppe sind die Nutzer des DGN TI-Ausstattungspakets. Die Softwarehäuser sorgen dafür, dass DGN KIM in ihren jeweiligen Systemen installiert, getestet und gepflegt wird. Zudem erhalten Kunden bei einem vollintegrierten KIM-Dienst telefonischen Support. Erster Ansprechpartner für Interessenten ist daher der jeweilige Softwareanbieter bzw. der Dienstleister vor Ort (DVO).
Zum Hintergrund: Grundsätzlich sind die KIM-Dienste aller Anbieter mit allen Praxisverwaltungsystemen (PVS) nutzbar. Allerdings lassen sich die elektronischen Daten und Dokumente nur dann in der gewohnten Softwareumgebung empfangen und versenden, wenn der Fachdienst vollständig in das verwendete PVS integriert ist.
Wunschadresse reservieren
Bereits seit einigen Monaten haben Nutzer des DGN TI Pakets die Möglichkeit, sich auf www.dgn.de/kim vorzuregistrieren und ihre Wunsch-E-Mail-Adresse zu reservieren.
Der KIM-Fachdienst wird beim DGN 6,55 Euro pro Monat kosten. Hinzu kommt eine einmalige Einrichtungspauschale in Höhe von 84,03 Euro (zzgl. MwSt.).
Diese Kosten werden refinanziert: Praxen erhalten einmalig 100 Euro für die Einrichtung von KIM. Die Betriebskostenpauschale für den Übertragungsdienst beträgt bei Arztpraxen 23,40 Euro pro Quartal und Praxis, bei Zahnarztpraxen 16 Euro pro Monat für 2 E-Mail-Adressen pro Praxis (Angaben ohne Gewähr).
eHBA - ein Muss für eAU, eArztbrief & Co.
Während KIM für eine sichere Datenübermittlung sorgt, dient der elektronische Heilberufsausweis (eHBA) dazu, Dokumente rechtsverbindlich digital zu unterzeichnen. Beim eArztbrief und künftig bei der eAU ist die qualifizierte eSignatur (qSig) verpflichtend.
Berufsgruppenspezifische Ausweise für Ärzte, Zahnärzte und Apotheker bietet das DGN-Partnerunternehmen medisign an. Das medisign Informations- und Bestellportal ist erreichbar unter: www.ehba.de >
Quellen & weitere Informationen
- Häufige Fragen (FAQ) zum DGN TI Paket & DGN KIM
- gematik: Informationen zu KIM
- KBV: Informationen für ÄrztInnen zu KIM
- KZBV: Informationen für ZahnärztInnen zu KIM
- medisign: Informations- und Bestellportal zum elektronischen Heilberufsausweis
- DGN-Pressemitteilung: "Zulassungsverfahren läuft: DGN wird bald KIM-Anbieter"
- DGN-Beitrag: "Praxen benötigen Kommunikationsdienst KIM für die eAU"
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