Elektronische Arztbriefe patientenbezogen archivieren
20.12.2022
Immer mehr Praxen versenden Arztbriefe auf elektronischem Wege. Vor diesem Hintergrund haben das DGN-Partnerunternehmen S3 Praxiscomputer und der Gesundheits-IT-Hersteller mediDOK eine zeitgemäße eArztbrief-Integration für Praxen umgesetzt, die den Kommunikationsdienst DGN KIM mit der GUSbox nutzen. Damit lassen sich eArztbriefe systematisch und patientenbezogen archivieren.
Dass die Anzahl elektronisch versendeter Arztbriefe kontinuierlich steigt, zeigt das TI-Dashboard der gematik: Waren am 21. Juni dieses Jahres 963.564 Briefe per KIM übermittelt worden, ist die Zahl ein halbes Jahr später bereits auf 3.421.7127 angestiegen (Stand 20.12.2022).
Zeit und Ressourcen sparen
Mit der Übermittlung elektronischer Arztbriefe über den Kommunikationsdienst KIM (Kommunikation im Medizinwesen) soll der herkömmliche papiergebundene Versand per Post und Fax schon bald der Vergangenheit angehören. Durch die Integration von KIM in die Benutzeroberfläche der Praxissoftware ist der Versand und Empfang von eArztbriefen für Ärzt:innen und ihre Medizinischen Fachangestellten einfach zu handhaben.
Sowohl Absender:innen als auch Empfänger:innen sparen Zeit und Ressourcen: Arztbriefe müssen nicht mehr ausgedruckt, händisch unterschrieben und (im Falle des Postversands) frankiert werden. Auf Empfängerseite fällt das Einscannen weg: Die empfangenen Daten lassen sich medienbruchfrei und ohne Zwischenschritte direkt weiterverarbeiten.
eArztbriefe werden gefördert
Seit 2017 wird der eArztbrief-Austausch gemäß E-Health-Gesetz gefördert: Pro versendetem eArztbrief gibt es eine Pauschale von 55 Cent - aufgeteilt auf Versender:in (28 Cent) und Empfänger:in (27 Cent). Hinzu kommt seit 1. Juli 2020 eine Strukturförderpauschale für den Versand. Laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) gelten für Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen folgende Voraussetzungen, um eArztbriefe abrechnen zu können:
- Versand über den Kommunikationsdienst KIM
- Qualifizierte Signatur (QES) mit dem elektronischen Heilberufsausweis (eHBA, z. B. erhältlich beim DGN-Partner medisign)
- as PVS und das eArztbrief-Modul müssen von der KBV zugelassen sein.
Nahtlose Integration
Mit der steigenden Anzahl elektronischer Arztbriefe entstehen auf beiden Seiten (Versender:innen und Empfänger:innen) immer mehr digital signierte elektronische Dokumente, die patientenbezogen archiviert werden müssen. Hier setzt die von S3 und mediDOK vorgestellte eArztbrief-Integration an: Alle eingehenden eArztbriefe werden direkt aus dem DGN GUSClient (einer grafischen Oberfläche, die serienmäßig mit der DGN GUSbox ausgeliefert wird und die komfortable Bearbeitung der Praxiskommunikation ermöglicht) in das mediDOK-Archiv weitergeleitet. Dort werden sie bei den jeweiligen Patient:innen sicher archiviert und sind – wie alle anderen mediDOK-Daten auch – direkt aus der elektronischen Karteikarte des Patientenverwaltungssystems S3 aufrufbar.
Die Anwender:innen profitieren durch die Integration von weiteren Vorteilen: Bei der Erstellung eines eArztbriefs kann direkt auf die Daten im mediDOK-Archiv zugegriffen werden. Auf diese Weise lassen sich Vorbefunde der Patient:innen oder Bilder auswählen, die dann als Anhang des Arztbriefes mit versendet werden. Gleichzeitig können die so erstellten eArztbriefe auch auf Versender-Seite im mediDOK-Archiv zu den jeweiligen Patient:innen archiviert werden.
Auf Wunsch lassen sich also alle gesendeten und empfangenen eArztbriefe zusammen mit allen anderen Dokumenten und Bildern eines Patienten/einer Patientin zentral in der mediDOK-Archivlösung ablegen - so dass keine neuen Dateninseln entstehen.
Technische Voraussetzungen
Die neue eArztbrief-Integration steht Anwender:innen von S3 Praxiscomputer ab dem Jahreswechsel zur Verfügung.
Folgende Komponenten werden benötigt:
- Praxissoftware S3
- DGN GUSbox und DGN GUSClient 4*
- DGN KIM*
- Archiv-Lösung mediDOK 2.5 (ab Version 2.5.14)
* Das DGN bietet seinen KIM-Dienst über verschiedene DGN-Partnerunternehmen (PVS-Hersteller) den Nutzer:innen des DGN TI-Ausstattungspakets an. Bei einigen PVS-Herstellern, darunter auch S3, wird DGN KIM mittels DGN GUSbox ins PVS integriert. Der Dienst wird dann einfach als Komponente auf der DGN GUSbox gebucht. Dadurch ist keine Installation/Konfiguration eines zusätzlichen E-Mail-Clients erforderlich und der Versand von eArztbriefen und anderen Dokumenten erfolgt komfortabel direkt aus dem PVS.
Quellen & weitere Informationen
- S3 Praxiscomputer GmbH: "S3 & mediDOK stellen eArztbrief-Integration in PVS, GUSClient und Archivlösung vor"
- mediDOK: "Wohin mit den eArztbriefen? – Folge 1: eArztbrief-Integration mit S3 und GUSClient"
- mediDOK: "Wohin mit den eArztbriefen? – Folge 3: Vorteile für Arzt und Praxispersonal"
- gematik: Aktueller Stand der Digitalisierung im Gesundheitswesen (TI-Dashboard)
- gematik: "E-Arztbrief wird in Praxen immer stärker angenommen"
- Ärzte Zeitung: "gematik ruft Tag des E-Arztbriefes aus"
- KVNO: "Der Umstieg auf den eArztbrief spart Praxen Zeit und Geld"
- KBV: "Vergütung des elektronischen Arztbriefs"
- DGN: E-Mail-Fachdienst DGN KIM
- DGN: Das DGN GUSbox System
- medisign: Elektronische Heilberufsausweise (eHBA)
- Bildquelle: mediDOK
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